Depressionen verstehen und überwinden: Warum Achtsamkeit eine wirksame Strategie ist.

Die Kriterien, wann man von einer Depression spricht sind klar definiert und von der WHO (Weltgesundheitsorganisation)  festgelegt. Die Hauptsymptome sind eine gedrückte, depressive Stimmung,  Freudlosigkeit, Interessenverlust und Antriebsmangel, sowie Ermüdbarkeit. Hinzukommen können eine Vielzahl von weiteren Symptomen, wie Schlafstörungen, verminderter Selbstwert, negative Zukunftsperspektiven bis hin zu Suizidgedanken hinzukommen. Die Symptome müssen mindesten seit zwei Wochen bestehen. Die Anzahl der Symptome bestimmt den Schweregrad der sogenannten "depressiven Episode" , leicht, mittelgradig oder schwer.

Depressionen können sehr belastend sein und beeinträchtigen oft das Leben der Betroffenen sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld.

Achtsamkeit bedeutet bewusst im Hier und Jetzt zu leben und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Es soll erlernt werden mit den Gedanken, Gefühlen und der Konzentration im gegenwärtigen Moment zu bleiben. Das kann im Alltag zum Beispiel durch bewusstes Atmen, durch eine Tasse Tee oder Kaffee, die wir in Ruhe genießen oder eine kurze Meditation am Morgen geschehen. Dazu kommt eine freundliche-akzeptierende Grundhaltung, ohne zu beurteilen. Den Autopilotenstatus verlassen und so negative Gedanken und Emotionen erkennen und sie zu akzeptieren, anstatt gegen sie zu kämpfen. Dadurch können belastende Gedanken losgelassen werden. Es geht auch darum, sich selbst gegenüber einfühlsamer und mitfühlender zu sein. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeit, wie meditieren oder Atemübungen das Stressniveau senken.

Achtsamkeit kann im Alltag geübt werden z.B. bei Alltagstätigkeiten, wie beim Kochen oder beim Spazierengehen oder bei sogenannten formellen Übungen wie z.B. dem  Body-Scan (Körperwahrnehmungsübung), einer Sitzmeditation oder beim achtsamen Gehen.

Achtsamkeit kann neben einer adäquaten ärztlichen und therapeutischen Behandlung helfen, besser mit Depressionen umzugehen. Hier möchte ich vier Gründe nennen:

1.  Stressfaktoren sind häufig beteiligt oder sind Auslöser für Depressionen. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass  Stress und Überforderung oft  zu einem Teufelskreis führen, der die Symptome von Depressionen verstärkt. Techniken, wie das regelmäßige Meditieren und das Lenken des Atemflusses können dazu beitragen, dass sich der Geist beruhigt und der Stresspegel gesenkt wird. Es fällt leichter seine Mitte zu finden und zur Ruhe zu kommen.
2. Durch das bewusste Wahrnehmen der negativen Gedanken und Gefühle können diese wahrgenommen werden. Man übt sich darin die Gedanken nicht zu bewerten oder zu beurteilen. Es sind nur Gedankenangebote, die ich nicht alle annehmen muss.
3. Auch das Lenken der Gedanken auf positive Dinge und das Dankbar sein, können helfen wieder in das positive Fühlen zu kommen, denn wir erzeugen mit unseren Gedanken unsere Gefühle. Das bedeutet negative Gedanken erzeugen negative Emotionen.
4.  Achtsamkeit kann dazu beitragen die Selbstakzeptanz zu steigen, denn Menschen mit depressiven Verstimmungen fühlen sich häufig minderwertig, schuldig und haben negative Gedanken über ihre Fähigkeiten und ihr Leben. Achtsamkeit fördert das Selbstverständnis, sowie den mitfühlenden und einfühlsameren Umgang  mit sich selbst. Ein wichtiger Schritt um das Selbstbewusstsein und das Selbstmitgefühl zu steigern.